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Meine 3 wichtigsten Werte: Einzigartigkeit, Neugier und Zuversicht!

Es gibt drei Werte, die mein Verständnis von Ernährung und meine Arbeit mit Familien prägen: Einzigartigkeit, Neugier und Zuversicht. Sie helfen mir, Kindern und Eltern mit Offenheit zu begegnen, Essverhalten in einem größeren Zusammenhang zu betrachten und gemeinsam Wege zu finden, die stimmig sind. Denn ich bin überzeugt: Nur wenn wir die Einzigartigkeit unserer Kinder ernst nehmen, ihre Neugier fördern und ihnen mit Zuversicht zur Seite stehen, kann gesunde Ernährung zu etwas werden, das sich im Familienalltag gut anfühlt.

Mein Wert Nr. 1: Einzigartigkeit

Jeder Mensch ist einzigartig. Das sagt sich so leicht und ist doch manchmal so schwer in der Realität zu akzeptieren. Vor allem im Bereich gesunder Ernährung und besonders beim Blick auf die gesunde Ernährung von Kindern gewinnt man doch eher den Eindruck, es gibt für alle den einen richtigen Königsweg. Bloß nicht zu viel Zucker, nicht zu früh, viel Obst und Gemüse, am besten immer Vollkornprodukte. Für Einzigartigkeit und individuelle Ernährungsbedürfnisse scheint kein Raum. Der Weg scheint für alle gleich vorgegeben.

Dabei merkt man, besonders wenn man Eltern wird, wie einzigartig dieses kleine Wesen ist und isst, das nun Teil unseres Lebens wird. Es hat eigene Bedürfnisse und entwickelt mitunter ganz eigene Vorlieben, manchmal weit entfernt vom Spektrum des Mainstreams. Diese Momente sind als Eltern mitunter schwer auszuhalten, verunsichernd und beängstigend, besonders wenn sie viel über Ernährung wissen und stark auf gesunde Ernährung achten. Was im Alltag wie besorgniserregende Ausreißer aus der gesunden Norm erscheint, ist dabei Ausdruck von der Einzigartigkeit unserer Ernährungsbedürfnisse, die wir von Geburt an haben.

Ich möchte mit meiner Arbeit als Basis diese Einzigartigkeit feiern, ihr den Schrecken nehmen und ins positive Drehen. Ich glaube daran, dass jedes Verhalten einen Sinn erfüllt, auch wenn er für Außenstehende erstmal keinen ergibt. So betrachte ich auch unser Essverhalten und das unserer Kinder. Was wir essen oder ablehnen, wann, wo, wie viel wir essen, ist in einem Bedürfnis begründet. Nicht immer ist es das reine Bedürfnis nach der Stillung unseres körperlichen Hungers. Manchmal sind es emotionale oder soziale Bedürfnisse. Diese Mechanismen der Bedürfnisbefriedigung erlernen und erleben auch unseren Kindern. Wie sie erlernt und erlebt werden ist dabei genauso individuell und einzigartig, wie jedes Kind selbst.

Deshalb ist es mir wichtig die Einzigartigkeit deines Kindes, deiner Familie und Situation zunächst herauszuarbeiten und grundsätzlich erstmal wohlwollend zu betrachten. Erst wenn wir wirklich akzeptieren können, dass unsere Kinder einzigartige (Ernährungs-)Bedürfnisse haben, für die sie für sich sinnvolle Wege der Befriedigung suchen, können wir dahinter schauen, warum sich für dich das Essverhalten deines Kindes nicht stimmig anfühlt, welches Bedürfnis hinter dem Verhalten steckt.

Mein Wert Nr. 2: Neugier

Die Neugier ist für mich ein essenzieller Wert, den wir als Erwachsene oft gar nicht im Alltag wahrnehmen, dabei ist sie auch bei uns Großen der Motor und Antrieb. Ohne Neugier auf etwas machen wir uns nicht auf den Weg. Sei es ein Ort, den wir besuchen oder ein Hobby, das wir ausprobieren. Wenn wir Kinder bekommen, beobachten wir manchmal mit und durch ihre Augen, was es im Alltag zu erkunden gibt. Die profansten Dinge: Pfützen, Stöcker, Steine wecken die Neugier unserer Kinder und wir stehen staunend daneben, wundern uns vielleicht sogar, wie so etwas alltägliches so spannend sein kann. Im besten Fall lassen wir uns anstecken und betrachten Alltaggegenstände auf einmal auch aus neugierigen Kinderaugen, wie, als sehen wir sie zum ersten Mal. Mitunter stellen wir fest, wie unglaublich spannend es sein kann einen Stock neugierig genaustens zu erkunden.

Die Neugier ist dabei ein scheues Wesen. Bildlich gesprochen stelle ich mir vor, wie sie um die Ecke lugt, unbefangen und mit offenem Herzen. Erst beobachtet sie zaghaft, dann tastet sie sich heran, um Stück für Stück immer mutiger zu werden. Wird die Neugier auf ihrem Weg erschreckt, kann sie sich schnell wieder verkrümeln und braucht dann eine Weile, bis sie wieder um die Ecke schaut. Neugier braucht deshalb einen sicheren, offenen Raum in der sie sich in ihrem Tempo bewegen kann.

Das gilt insbesondere, wenn wir uns wünschen, dass unsere Kinder neugierig auf neue, abwechslungsreiche Lebensmittel werden. Hier braucht es nämlich eine Extraportion Neugier, um das Objekt der Neugier zum Mund zu führen. Es zu probieren, zu kauen, sich sensorisch und geschmacklich im Mundraum damit zu beschäftigen. Für diese Extraportion Neugier und den Raum, den sie fordern, ist aber oft im Familienalltag wenig Platz. Weil für uns Erwachsene Essen, Nahrungsaufnahme und Tischsituation Routinen sind, über die wir kaum mehr nachdenken. Genauso wenig wie über Stöcker, Steine oder Pfützen.

In meiner Arbeit mit Eltern ist es mir deswegen wichtig genau diesen Raum für Neugier anzuschauen und zu öffnen. Es gibt dort so viel Spannendes zu entdecken, wenn wir uns darauf einlassen wie die Neugier unbefangen und mit offenem Herzen auch beim Essen hinzuschauen. Denn, sobald unsere Kinder essen lernen, sich auf einzigartige Weise mit den Lebensmitteln auseinandersetzten, dürfen wir aus unserer Elternperspektive auch eine Neugier für uns und unser Essverhalten entwickeln. Wir dürfen, wie unsere Kinder neugierig und wie zum ersten Mal Lebensmittel achtsam ausprobieren, kauen und uns sensorisch und geschmacklich mit ihnen beschäftigen. Deshalb ist Neugier auch in meinen Kochkursen der größte Wert. Losgelöst von Alltagssituation entsteht plötzlich der Raum, den Neugier braucht, um sich zu entfalten. Denn in Erwartung seine Fantasie und Kreativität in der Küche ausleben zu können, traut sich die Neugier deutlich schneller um die Ecke.

Mein Wert Nr. 3: Zuversicht

Zuversicht ist für mich mehr als ein Wert. Es ist für mich ein Muskel, der immer wieder trainiert werden möchte, um stark zu werden und nicht zu verkümmern.

Es geht dabei darum eine Haltung des Vertrauens einzunehmen, dass sich die Dinge positiv entwickeln. In Bezug auf das Essverhaltung und die Ernährung unserer Kinder weiß ich, wie oft diese Haltung im Alltag auf die Probe gestellt wird. Sei es die Sorge um zu viele Süßigkeiten, ausreichende Nährstoffe, zu große oder zu kleine Portionen. Hinter all dem steckt unser innigster Wunsch als Eltern, dass unsere Kinder sich gesund entwickeln. Ausnahmslos jedes Elternteil nickt zustimmend bei dem Satz „ich wünsche mir, dass mein Kind sich gesund entwickelt“. Interessanterweise konzentrieren wir uns im Alltag oft nur auf das Wort „gesund“. Wir haben es schlicht so gelernt und sind schnell dabei eine Situation im Alltag, die eigentlich nur eine Momentaufnahme ist, zu bewerten. Ganz natürlich, aber der Zuversicht nicht förderlich, fallen uns die negativ bewerteten Situationen dabei deutlicher auf.

Weniger in unserem Fokus bei dem Satz „“ich wünsche mir, dass mein Kind sich gesund entwickelt“ ist das Wort „entwickelt“. Es beschreibt keinen einzelnen Moment, sondern einen andauernden Prozess. Etwas ist permanent in der Entstehung, nämlich das Essverhalten unserer Kinder, jeden Tag und Jahr um Jahr. Das ist natürlich viel schwerer zu greifen, als eine Alltagssituation, aber zeitlich betrachtet eigentlich der viel größere Teil in diesem Satz. Zuversicht schlägt für mich genau diese Brücke zwischen den herausfordern Alltagssituation und unserem in die Zukunft gerichteten Wunsch.

Zuversicht hilft dabei im eine wohlwollende statt wertende Haltung einzunehmen. Sie glättet wahrgenommene Ausreißer im Alltag und weitet unseren Fokus über die herausfordernde Situation hinaus. Zuversicht ermöglicht einen Perspektivwechsel, den ich mit Eltern gerne übe, um aktuelle Situationen besser einzuordnen. Dabei ist Zuversicht keine passive Haltung. Vielmehr regt uns Zuversicht dazu an Positives zu verstärken und dadurch Vertrauen in die Körperintelligenz unserer Kinder aufzubauen.

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